Modorimasu

Modorimasu – Blog zur Japanreise im Sommer 2012, 2019 und Un-/Interessantes in und rund um Japan

Mittwoch, 27. Februar 2013

Delikatessen auf eigene Faust


Asakusa ist immer einen Besuch wert, wenn man bummeln oder shoppen möchte, Geschenke sucht oder sich für Architektur interessiert, denn Asakusa hat ein neues Kultur und Touristeninformations-Center welches vom bekannten Architekten Kengo Kuma erbaut wurde. 

Architekt Kengo Kuma, Asakusa, Tokyo


Nicht weit davon entfernt befindet sich ja auch der "Sky Tree".


Sky Tree


Auch kulinarisch wird man hier fündig, man stösst sogar auf nicht alltägliche Gaumenkitzler. Hunger haben wir ja in Japan des Öfteren, und Ausgefallenes darf es auch sein; wo wir schon beim Thema sind! Es war einer der ganz wenigen Tage, an denen wir allein essen gehen mussten / konnten / durften. Den Tag wollten wir nutzen, denn wir wollten auch mal etwas in Tokyo essen, was nicht zur Haute Cuisine gehört, sondern Einfacheres, was man in Deutschland nicht unbedingt bekommt, oder isst.




Montag, 4. Februar 2013

Wieder in Tokyo

Die letzten Wochen, nein Monate (!) haben wir unseren Blog etwas (?) schleifen lassen. Das lag mitunter daran, dass wir doch immer wieder recht arbeitsintensive Phasen hatten, aber erschwerend kam natürlich hinzu, dass die Erinnerungen unaufhalsam verblassen, je mehr Zeit vergeht – und es ist nicht sooo einfach, nach so vielen Monaten im kalten, grauen Deutschland zu sitzen und über unsere schönen Tage im heißen Tokyo zu berichten. Aber jetzt sind wir - oder zumindest ist Samoht - wieder da!  Auch wenn seither viel Zeit ins Land gegangen ist, werden die nächsten Posts von Tokyo handeln. Das war der 3. und letzte Part unserer Sommerreise 2012 und es würde tatsächlich etwas fehlen, wenn wir davon nicht berichten würden, denn in dieser letzten Woche haben wir vor allem eines getan: Gegessen was das Zeug hält, und zwar Leckereien, in deren Genuss wir ohne unsere japanische Verwandtschaft sicher niemals gekommen wären. Weder hätten wir gewusst wo wir so etwas erstehen können, noch hätten wir all die edlen Gerichte bezahlen können.

Um uns daran zu erinnern, wo wir denn im Dezember stehen geblieben sind...



... ja, von den wunderschönen japanischen Alpen fuhren wir mit dem praktischen Kosokubasu zurück nach Tokyo. Es war eine angenehme, entspannende und recht günstige 2,5 Std-Fahrt.



Sonntag, 16. Dezember 2012

Von Fujimi zum Togura Kamiyamada Onsen – Chikuma City

Am 26.07.2012 fuhren wir mit dem Auto für 2 Tage ins Ryokan nach Chikuma. Wir hatten zwar ein Navi auf Englisch, aber das einzige was auf Englisch war, war die Stimme, die sagte: "Left turn, then right turn und follow the main road". Alle Eingaben mussten auf Japanisch gemacht werden, was mir natürlich die Sache keinen Deut leichter machte. So benutzte ich das Navi mehr als elektronische Landkarte denn als einen Lotsen durch die japanische Bergwelt (so viel zur Aussage: "Navi auch auf Englisch erhältlich").
Zuerst ging es Richtung Kamisuwa (ca. 25 km) wo auch der See mit den Schwanenbooten ist, doch vorher ging es rechts hoch in die Bergwelt. Die Straße schraubt sich schön die Berge hinauf, mit einer tollen Landschaft.

Unsere Strecke zum Ryokan


Größere Kartenansicht

Sonntag, 9. Dezember 2012

Auf der Suche nach Ryusen-no-taki II

Nach unserer Irrfahrt mit dem Ziel Tateshina, wo wir jedoch am Ende in die entgegengesetzte Richtung gefahren und schließlich in Takato gelandet waren, nahmen wir uns ganz fest vor, diesmal - koste es was es wolle - nach Tateshina zu fahren und uns nicht mehr in Chino zu verfransen. Und tatsächlich gelang es uns, die richtige Auffahrt zur Venusline zu finden. Als wir den Tunnel hinter uns hatten, tat sich trotz des trüben Wetters eine wunderbare Landschaft auf und wir fuhren und erfreuten uns der Schönheit der Landschaft, bis ich merkte, dass ich genau die Karten vergessen hatte, die wir benötigten, um zum Ryusen-no-taki, dem Wasserfall, zu gelangen, den Samoht unbedingt finden wollte. Wir waren jedoch bereits zu weit von unserer Unterkunft entfernt, als dass wir hätten umkehren können… Na das fängt ja wieder hervorragend an – wieder eine Irrfahrt durch die Alpen und keiner weiß wo wir ankommen…!?  

Nachdem wir von der Venusline auf die Märchenline gefahren waren, fuhren wir schließlich an mehreren Parkplätzen mitten in den Bergen vorbei. Auf den Schildern stand, dass wir uns mittlerweile in Tateshina befanden, aber da ich die wichtigste Karte vergessen hatte, wussten wir wieder einmal nicht, wo wir genau in Tateshina waren, geschweige denn, wo Ryusen-no-taki sein könnte. Samoht warf mir - verständlicherweise - einen bösen Blick zu und ich kramte schuldbewusst in den vielen Karten, die uns in dieser Situation allerdings nicht weiterhalfen. Am nächsten großen Parkplatz in den Bergen hielten wir schließlich an und beschlossen in Ermangelung von Alternativen, uns einfach in den Wald zu schlagen. Und siehe da - ein Wegweiser, der zu einem Wasserfall führte!

Es bedurfte nur weniger Schritte von der Straße Wald einwärts, um sich plötzlich in einer verwunschenen, ja fast unheimlichen, urwaldartigen Welt wiederzufinden, die man von der Straße niemals erahnt hätte. Der Wald, in dem wir uns befanden, war düster, feucht, dunkelgrün, voller uralter, verbogener Bäume und voller Moose.




Samstag, 1. Dezember 2012

Auf der Suche nach Ryusen-no-taki I


Als wir unseren Mietwagen in Chino abgeholt hatten, hatten wir uns mit einem Stapel Broschüren mit Informationen über die Gegend um den Yatsugatake herum eingedeckt. Der Yatsugatake besteht aus zwei markanten vulkanischen Gebirgsketten, die sich über die Präfekturen Nagano und Yamanashi erstrecken und bei gutem Wetter sehr gut von Fujimi aus sichtbar sind. Nachdem wir uns das Informationsmaterial an einem regnerischen Abend gründlich angeschaut hatten, hatte Samoht in einer der vielen Broschüren ein sehr schönes Foto von einem Wasserfall, Ryusen-no-taki, in Tateshina-gosensui-shizen-en am Fuße des Tateshina-yama entdeckt und wir beschlossen, dorthin zu fahren, sobald das Wetter es zulassen würde.

So machten wir uns am ersten Tag, an dem sich der Yatsugatake am Horizont zumindest erahnen ließ, auf den Weg Richtung Chino. Aber bevor wir die Panorama-Bergstraße Venusline ansteuern konnten, mussten wir noch unbedingt erst weiter nach Kamisuwa fahren, um uns anzuschauen, wo wir den Wagen am Tag unserer Abreise abgeben würden und wo schließlich der Kōsokubasu in Kamisuwa Station Richtung Shinjuku abfahren würde. Kamisuwa ist eine kleine Stadt am Suwa See, die ich als Kind häufig mit meinen Eltern besucht habe.

Suwa-ko

Sonntag, 4. November 2012

Die Seele baumeln lassen in den japanischen Alpen


Nachdem wir in Kyoto funktional aber einfach und in Magome nicht gerade günstig aber verängstigt gewohnt hatten, musste vor unserer Rückkehr nach Tokyo doch noch etwas für die Seele getan und das Bedürfnis nach ein bisschen Komfort befriedigt werden. Denn in Japan zu sein und weder ein Ryokan noch ein Onsen von innen gesehen zu haben, ist zwar durchaus denkbar, aber nicht wirklich gut auszuhalten. Wegen Samohts Tattoo-Problematik mussten wir jedoch einen solchen Aufenthalt von etwas längerer Hand planen, um nicht am Ende in einem Onsen-Ryokan einzukehren und dann doch nicht baden zu können. 

Nach einer intensiven Suche im Netz fanden wir schließlich in Togura Kamiyamada Onsen ein schönes Ryokan und fragten dort an, ob es ein Problem sei, wenn einer von uns ein wenig bemalt wäre. Umgehend kam eine sehr freundliche Antwort von den japanisch-amerikanischen Besitzern, die uns mitteilten, dass es kein Problem darstelle, sofern wir keine Mafiosi seien und dass das Haus auch über ein Familien-Rotenburo (Rotenburo sind Onsenbecken, die sich im Freien befinden) verfüge, so dass wir in jedem Fall ausgiebig und sorgenfrei baden könnten. Sie boten uns auch an, uns vom Bahnhof abzuholen, und als wir schrieben, dass wir mit einem Mietwagen anreisen würden, schickten sie uns eine ausführliche Wegbeschreibung mit einer schönen Route über Kirigamine und Utsukushigahara.

Die Fahrt dorthin war wirklich wunderschön und wir waren sehr entspannt, als wir in unserem Ryokan ankamen. 

Die Häuser gegenüber des Ryokan


Unser Ryokan mit der hübschen Schildkröte mit Heiligenschein...

Samstag, 3. November 2012

Mt. Nyukasa 入笠山 – ein kleiner Spaziergang


In der näheren Umgebung von Fujimi gibt es einiges zu sehen, es gibt auch eine Menge Möglichkeiten zum Wandern. Im Winter ist es ein Skigebiet. Auch der Berg Nyukasa wird im Winter als Skipiste genutzt. Im Sommer ist er bekannt für sein Marschland mit vielen Blumen, Birken und Iriden (Schwertlilien), und einen 360 Grad Panoramablick.
Im Norden gibt es einen Skilift, mit dem man nach oben fahren kann. Wir wollten vom Osten heran und den Weg zu Fuß begehen.
Heute gibt es mal mehr Photos als Text! (extra für MC!)


Unten seht ihr die Strecke vom Parkplatz bis zur Hochebene.



Mt. Nyukasayama auf einer größeren Karte anzeigen



Mittwoch, 17. Oktober 2012

Von Magome nach Fujimi – Japanische Züge sind immer pünktlich, nur nicht ...


Die nächsten Posts werden sich mehr um den zweiten Teil unserer Reise drehen – um die japanischen Alpen
Holadihi, Holadiho!
Aufi gehts!

Die japanischen Züge sind immer pünktlich (wenn sich keiner vor diesen wirft), so sagt man, doch es gibt eine Gegend in Japan, die bekannt für ihre verspäteten Züge ist! Doch dazu später.
Am 20. Juli sind wir – frei von Bettwanzenbissen (yeah!) – von Magome aufgebrochen, um nach Fujimi zu fahren. Zuerst ging es zu den Schließfächern von Magome, wo wir unser Gepäck zusammenführten und dann zur Bushaltestelle am Ortseingang von Magome, wo wir in den Bus nach Nakatsugawa stiegen.

Gegeüber von Magome
Aussicht von der Bushaltestelle aus


Donnerstag, 11. Oktober 2012

Japanischer Reiskocher; erworben in Deutschland

Am Montag haben wir uns einen neuen Reiskocher gekauft, einen japanischen. Ja, die gibt es hier auch, und das Beste ist, sogar mit 220 V, das heißt, @ Rose, man braucht keinen Spannungswechsler. ;-)
Dieser Reiskocher kommt zwar mit einem englischen Stecker daher, aber der Adapter ist auch dabei. Es kann also direkt losgehen. Es gibt ihn auch als EU-Version mit EU-Stecker.
Es ist ein Sanyo ECJ-FS50 UK aus Osaka für 5 Becher Reis mit einem extra dicken Innentopf (Titanbechichtet, war Zanzi besonders wichtig, nicht dass der titanbeschichtet ist, aber dass er extra dick ist), Mikroprozessor gesteuert (Fuzzy Logic, war Zanzi nicht so wichtig, aber mir...). Zusätzlich kann man mit ihm auch dampfgaren, Eier/Suppen kochen, Joghurt machen und auch backen.
Timer und so besitzt er natürlich auch.
Beim alten Reiskocher ist der Reis auch schon mal angebrannt, das wird mit diesem nicht mehr passieren.

Unsere alte Möhre!




Mittwoch, 10. Oktober 2012

...und der Fuchs

Nach unserem wirklich gelungenen Ausflug nach Uji beschlossen wir, auf dem Weg zurück nach Kyoto noch einen Halt zu machen. Wir stiegen am JR-Bahnhof Inari aus und gingen zum Fushimi Inari Taisha, dem - laut Information des Fremdenverkehrsamtes der Präfektur Kyoto - Hauptschrein aller Inari-Schreine in Japan (vgl. hier), den wir trotz seiner Bedeutung tatsächlich immer noch nur aus faszinierenden Fotos kannten. Das sollte nun anders werden.

Kaum waren wir ein paar Schritte gegangen, da stießen wir schon auf einen der vielen Boten des Oinari-san, dem Kami der Ernte und der Füchse. 




Der Phönix...

Am Tag des Yamaboko Junkō (17.07.) verließen wir Kyoto bei strahlendem Sonnenschein, da vor allem ich Menschenmassen nur schwer ertragen kann, und brachen in den Süden auf.

Unser erstes Ziel war Uji, eine Stadt südlich von Kyoto, die vor allem für hervorragenden grünen Tee bekannt ist. Dort wollten wir Byōdō-in, einen wunderschönen Tempel der Heian-Zeit (ca. Ende des 8. - Ende des 12. Jahrunderts) besuchen, der auch die Rückseite der 10 Yen-Münzen schmückt. 


Montag, 8. Oktober 2012

Demo Sayonara Genpatsu am 06.10.2012 in Düsseldorf

Wir hatten gerade im - wie samstags immer - gut besuchten Supermarkt Dae-Yang auf der Immermannstraße für das Wochenende eingekauft. Samoht war gerade dabei, am Eingang des Supermarktes die Tüten in den Rucksack zu verstauen, als ich am Schaufenster von einer Anti-AKW-Kundgebung der in Düsseldorf lebenden Japaner las. Ich sagte zu Samoht: "Schau mal, die Demo ist am 06.10...also heute...um 14:00 Uhr..." Ich schaute auf die Uhr. Es war 13:50 Uhr. "Sie beginnt vor dem Hotel Nikko...in...10 Minuten!" 

Wir überlegten, was wir sonst noch für das Wochenende brauchten. Dann drückte ich Samoht alle Tüten in die Hand und verabschiedete mich von ihm, da er sich sofort bereit erklärt hatte, den restlichen Einkauf allein zu erledigen.

So unvorbereitet wie ich war, ging ich bis zum Hotel Nikko und fand eine kleine Gruppe Japaner mit Sonnenblumen und Transparenten. Eine Frau versorgte mich mit einem japanischen Anti-AKW-Sticker und ein anderer drückte mir einen Stapel Flyer in die Hand und bat mich, diese auf dem Weg in die Altstadt an Passanten zu verteilen. Es war kalt und regnerisch und eigentlich war ich zu dünn angezogen, um noch lange durch die Gegend zu ziehen. Aber da ich offensichtlich schon die erste Demo am 25. August verpasst hatte und von der zweiten auch nur durch Zufall erfahren hatte, beschloss ich auf jeden Fall mitzugehen.

Nach einer zweisprachigen Kundgebung vor dem Hotel zogen wir schließlich mit der Polizeieskorte durch die Innenstadt (hier ein YouTube-Video von "34drachen").

YouTube-Video von 34drachen


Mittwoch, 19. September 2012

GPS-Trail von Magome nach Tsumago


Nach der Schlacht von Sekigahara  (21. Oktober 1600) folgten 250 Jahre relativer Frieden in Japan. In dieser Zeit fanden viele politische, gesetzgeberische, kulturelle und intellektuelle Veränderungen statt.
In den frühen Jahren der Edo-Periode wurde auch das Fernstraßennetz erneuert, welches einer der wichtigsten Erneuerungen war.
Es wurden fünf Straßen zu offiziellen Routen für die Nutzung des Shogun und der Daimyo ernannt.
Das erlaubte ihnen das Land besser zu regieren und zu stabilisieren.
Eine dieser Straßen war der Nakasendō (jap. 中山道). Er war eine der zwei Straßen die, die Hauptstadt Edo (Tokyo) mit Kyoto verband.


Dienstag, 4. September 2012

Ein Restaurant ohne Namen!?

Nach einem Spaziergang im Gion-Viertel am 16.07.2012 war es mal wieder soweit. Unsere Mägen stülpten sich langsam nach außen und schnappten nach allem Essbaren. Wir mussten unbedingt etwas dagegen tun, bevor noch Unschuldige verletzt würden.
Da es schon spät war, gab es nicht mehr so viele offene Läden. Der erste noch offene, war ein schmuddeliger Laden mit einem roten Lampion, auf dem "Horumon" stand.
Etwas uselig sah er schon aus. Sauber, naja geht so, aber für Innereien nicht steril genug, schließlich waren wir ja noch am Anfang der Reise und das Ende wollten wir auch noch erleben – also weiter gesucht, denn viel Zeit hatten wir nicht mehr, wollten wir verhindern, dass unsere Mägen mit Selbstverdauung drohen!
Da sah ich einen kleinen Laden, klein, eine Theke, 4 Tische, junge Leute zum Teil tätowiert und Edamame essend und Bier trinkend an der Theke.