Modorimasu

Modorimasu – Blog zur Japanreise im Sommer 2012, 2019 und Un-/Interessantes in und rund um Japan

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Von Magome nach Fujimi – Japanische Züge sind immer pünktlich, nur nicht ...


Die nächsten Posts werden sich mehr um den zweiten Teil unserer Reise drehen – um die japanischen Alpen
Holadihi, Holadiho!
Aufi gehts!

Die japanischen Züge sind immer pünktlich (wenn sich keiner vor diesen wirft), so sagt man, doch es gibt eine Gegend in Japan, die bekannt für ihre verspäteten Züge ist! Doch dazu später.
Am 20. Juli sind wir – frei von Bettwanzenbissen (yeah!) – von Magome aufgebrochen, um nach Fujimi zu fahren. Zuerst ging es zu den Schließfächern von Magome, wo wir unser Gepäck zusammenführten und dann zur Bushaltestelle am Ortseingang von Magome, wo wir in den Bus nach Nakatsugawa stiegen.

Gegeüber von Magome
Aussicht von der Bushaltestelle aus


Donnerstag, 11. Oktober 2012

Japanischer Reiskocher; erworben in Deutschland

Am Montag haben wir uns einen neuen Reiskocher gekauft, einen japanischen. Ja, die gibt es hier auch, und das Beste ist, sogar mit 220 V, das heißt, @ Rose, man braucht keinen Spannungswechsler. ;-)
Dieser Reiskocher kommt zwar mit einem englischen Stecker daher, aber der Adapter ist auch dabei. Es kann also direkt losgehen. Es gibt ihn auch als EU-Version mit EU-Stecker.
Es ist ein Sanyo ECJ-FS50 UK aus Osaka für 5 Becher Reis mit einem extra dicken Innentopf (Titanbechichtet, war Zanzi besonders wichtig, nicht dass der titanbeschichtet ist, aber dass er extra dick ist), Mikroprozessor gesteuert (Fuzzy Logic, war Zanzi nicht so wichtig, aber mir...). Zusätzlich kann man mit ihm auch dampfgaren, Eier/Suppen kochen, Joghurt machen und auch backen.
Timer und so besitzt er natürlich auch.
Beim alten Reiskocher ist der Reis auch schon mal angebrannt, das wird mit diesem nicht mehr passieren.

Unsere alte Möhre!




Mittwoch, 10. Oktober 2012

...und der Fuchs

Nach unserem wirklich gelungenen Ausflug nach Uji beschlossen wir, auf dem Weg zurück nach Kyoto noch einen Halt zu machen. Wir stiegen am JR-Bahnhof Inari aus und gingen zum Fushimi Inari Taisha, dem - laut Information des Fremdenverkehrsamtes der Präfektur Kyoto - Hauptschrein aller Inari-Schreine in Japan (vgl. hier), den wir trotz seiner Bedeutung tatsächlich immer noch nur aus faszinierenden Fotos kannten. Das sollte nun anders werden.

Kaum waren wir ein paar Schritte gegangen, da stießen wir schon auf einen der vielen Boten des Oinari-san, dem Kami der Ernte und der Füchse. 




Der Phönix...

Am Tag des Yamaboko Junkō (17.07.) verließen wir Kyoto bei strahlendem Sonnenschein, da vor allem ich Menschenmassen nur schwer ertragen kann, und brachen in den Süden auf.

Unser erstes Ziel war Uji, eine Stadt südlich von Kyoto, die vor allem für hervorragenden grünen Tee bekannt ist. Dort wollten wir Byōdō-in, einen wunderschönen Tempel der Heian-Zeit (ca. Ende des 8. - Ende des 12. Jahrunderts) besuchen, der auch die Rückseite der 10 Yen-Münzen schmückt. 


Montag, 8. Oktober 2012

Demo Sayonara Genpatsu am 06.10.2012 in Düsseldorf

Wir hatten gerade im - wie samstags immer - gut besuchten Supermarkt Dae-Yang auf der Immermannstraße für das Wochenende eingekauft. Samoht war gerade dabei, am Eingang des Supermarktes die Tüten in den Rucksack zu verstauen, als ich am Schaufenster von einer Anti-AKW-Kundgebung der in Düsseldorf lebenden Japaner las. Ich sagte zu Samoht: "Schau mal, die Demo ist am 06.10...also heute...um 14:00 Uhr..." Ich schaute auf die Uhr. Es war 13:50 Uhr. "Sie beginnt vor dem Hotel Nikko...in...10 Minuten!" 

Wir überlegten, was wir sonst noch für das Wochenende brauchten. Dann drückte ich Samoht alle Tüten in die Hand und verabschiedete mich von ihm, da er sich sofort bereit erklärt hatte, den restlichen Einkauf allein zu erledigen.

So unvorbereitet wie ich war, ging ich bis zum Hotel Nikko und fand eine kleine Gruppe Japaner mit Sonnenblumen und Transparenten. Eine Frau versorgte mich mit einem japanischen Anti-AKW-Sticker und ein anderer drückte mir einen Stapel Flyer in die Hand und bat mich, diese auf dem Weg in die Altstadt an Passanten zu verteilen. Es war kalt und regnerisch und eigentlich war ich zu dünn angezogen, um noch lange durch die Gegend zu ziehen. Aber da ich offensichtlich schon die erste Demo am 25. August verpasst hatte und von der zweiten auch nur durch Zufall erfahren hatte, beschloss ich auf jeden Fall mitzugehen.

Nach einer zweisprachigen Kundgebung vor dem Hotel zogen wir schließlich mit der Polizeieskorte durch die Innenstadt (hier ein YouTube-Video von "34drachen").

YouTube-Video von 34drachen


Mittwoch, 19. September 2012

GPS-Trail von Magome nach Tsumago


Nach der Schlacht von Sekigahara  (21. Oktober 1600) folgten 250 Jahre relativer Frieden in Japan. In dieser Zeit fanden viele politische, gesetzgeberische, kulturelle und intellektuelle Veränderungen statt.
In den frühen Jahren der Edo-Periode wurde auch das Fernstraßennetz erneuert, welches einer der wichtigsten Erneuerungen war.
Es wurden fünf Straßen zu offiziellen Routen für die Nutzung des Shogun und der Daimyo ernannt.
Das erlaubte ihnen das Land besser zu regieren und zu stabilisieren.
Eine dieser Straßen war der Nakasendō (jap. 中山道). Er war eine der zwei Straßen die, die Hauptstadt Edo (Tokyo) mit Kyoto verband.


Dienstag, 4. September 2012

Ein Restaurant ohne Namen!?

Nach einem Spaziergang im Gion-Viertel am 16.07.2012 war es mal wieder soweit. Unsere Mägen stülpten sich langsam nach außen und schnappten nach allem Essbaren. Wir mussten unbedingt etwas dagegen tun, bevor noch Unschuldige verletzt würden.
Da es schon spät war, gab es nicht mehr so viele offene Läden. Der erste noch offene, war ein schmuddeliger Laden mit einem roten Lampion, auf dem "Horumon" stand.
Etwas uselig sah er schon aus. Sauber, naja geht so, aber für Innereien nicht steril genug, schließlich waren wir ja noch am Anfang der Reise und das Ende wollten wir auch noch erleben – also weiter gesucht, denn viel Zeit hatten wir nicht mehr, wollten wir verhindern, dass unsere Mägen mit Selbstverdauung drohen!
Da sah ich einen kleinen Laden, klein, eine Theke, 4 Tische, junge Leute zum Teil tätowiert und Edamame essend und Bier trinkend an der Theke.




Sonntag, 2. September 2012

Nijō-jō

Nachdem es uns nicht gelungen war, den Nachtigallenboden bei unserem Besuch im Chion-in kennenzulernen, beschlossen wir, auch einmal einen Profanbau in Kyoto zu besichtigen. So fiel unsere Wahl für Yoiyama, also den 16. Juli, auf Nijō-jō, die riesige Burganlage an der Nijō-dōri, die der Begründer des Edo-Shōgunats, Tokugawa Ieyasu, Anfang des 17. Jahrhunderts als offizielle Residenz in Kyoto unweit des Kyoto Gosho (so heißt der urspüngliche Kaiserpalast) errichten ließ. Der Bau der Anlage wurde erst von Iemitsu, dem dritten Tokugawa-Shōgun, vollendet.

Eigentlich sieht Nijō-jō gar nicht aus wie eine typisch japanische Burg. Unter einer Burg stellen wir uns Bauten wie Matsumoto-jō, Himeji-jō oder Odawara-jō vor. Ja, Nijō-jō fehlt der mehrstöckige Turm, der von weither sichtbar ist. Aber im 17. Jahrhundert soll es einen solchen fünfstöckigen Turm im Bereich des heutigen Honmaru Palastes gegeben haben. Leider ist er bei einem Feuer im späten 18. Jahrhundert abgebrannt und nicht wieder aufgebaut worden.

Aber auch ohne den für eine Festung typischen Bergfried ist Nijō-jō eine beeindruckende Anlage. Das erste, was wir von ihr sahen, war der südöstliche Eckturm am äußeren Burggraben:



Freitag, 31. August 2012

16:00 Uhr-Bild des Tages vom 02.08.2012


Dollfie für schlappe 42.000 Yen
Adams family lässt grüßen





Wer kauft so etwas und was macht er oder sie wohl noch damit???

Donnerstag, 30. August 2012

Gion Matsuri

Ist es schön, dass man in Kyoto weilt, wenn eines der wichtigsten Sommerfeste Japans steigt? 

J A  und  N E I N.

JA, weil man Zeuge eines uralten Festes wird, sich in das Getümmel stürzen kann und sicherlich einiges  zu Gesicht und vor die Linse bekommt, was man zu anderen Zeiten vergeblich suchen würde. 

Das Gion Matsuri ist ein religiöses Fest, das mit der Shinto-Religion in Verbindung steht. Erstmals wurde das Fest, das jedes Jahr fast den ganzen Monat Juli andauert, in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts gefeiert, als eine Epidemie Kyoto heimsuchte, es aber den Menschen gelang, mit Reinigungsritualen und Zeremonien die Kami zu besänftigen und schließlich das Ende der Epidemie herbeizuführen. Im Zentrum dieses Festes steht der Yasaka-Schrein im Gion-Viertel. Der Yasaka jinja ist Susano-no-o-mikoto, dem Kami des Windes und des Meeres, geweiht.


 
Yasaka jinja am Abend des Yoiyama 2012

Dienstag, 28. August 2012

Sonntag, 26. August 2012

Auf den Spuren von Saichō

Wir wollten Yoiyoiyama, den 15.07., also zwei Tage vor der Gion Matsuri Prozession, nicht unbedingt den ganzen Tag im überfüllten Kyoto verbringen. Das Wetter war wunderbar - also warum nicht aus der Stadt hinausfahren auf's Land, wo es ein wenig kühler ist? Wir wollten uns unbedingt Enryaku-ji auf dem Hieizan anschauen. Und wenn wir uns schon Richtung Nord-Osten aufmachten, dann konnten wir auch direkt nach Ōhara fahren und uns den Sanzen-in anschauen. Beide Tempel wurden im späten 8. Jahrhundert von Saichō gegründet. Saichō, auch Dengyō Daishi genannt, studierte den Buddhismus in China und gründete die Tendai-shū, eine der bedeutenden buddhistischen Schulen in Japan. 

Donnerstag, 23. August 2012

Nakasendō und die Angst vor nichtmenschlichen Begegnungen

Wir mögen Tiere, auch solche, die gewöhnungsbedürftig sind. Aber wir mögen auch nicht alle Tiere.
Am Abend des 18. Juli, also am Abend vor unserer Weiterreise nach Magome, lasen wir durch Zufall im Netz, dass es in unserer Minshuku in Magome Bettwanzen geben soll.

P A N I K !!!