Modorimasu

Modorimasu – Blog zur Japanreise im Sommer 2012, 2019 und Un-/Interessantes in und rund um Japan

Freitag, 13. Juli 2012

Ein Stein für 500 Yen, ein Schrein mit Mäusen und Affen und halbnackte Gaijin am Wasserfall von Nanzen-ji Okunoin

Heute wollten wir einen längeren Spaziergang durch Kyoto machen, entlang des Tetsugaku no michi (Philosophenweg). Nach einer Busfahrt im Bus 100 zur Haltestelle Ginkakuji-mae besuchten wir die silberne Pagode, die wir heute erstmals gesehen haben. Wir finden sie beide schöner als den Kinkakuji. Dort hörten wir auch erstmals seit unserer Ankunft Zikaden und den Uguisu, der "hooo hokekyo" machte.


Donnerstag, 12. Juli 2012

16:00 Uhr-Bild des Tages vom 12.07.2012

Ach ja, hier das versprochene 16:00 Uhr-Bild des Tages
Heute um 16:00 waren wir gerade in Kyoto und schauten aus dem Apartment.

Von Narita über Tokyo nach Kyoto

Modorimasu

15:00 Uhr Ortszeit. Wir sind jetzt in Kyoto, wo wir unser Apartment für eine Woche bezogen haben! Unser Trip hat begonnen! Wir sind zurück!!! Wir sind zu Hause! (oder ich? - zumindest mein zweites)
Morgens am 11.07. um 6:00 Uhr ging es los. Flughafen DUS - am Flughafen FRA 4 Std. Aufenthalt - 7:55 (Ortszeit) in Narita angekommen.

Sonntag, 1. Juli 2012

Im Okzident passiert einfach nix – fast

Wir leben noch, aber sind voll im Stress. Einerseits beruflich, anderseits gehen die letzten Vorbereitungen zur Japanreise dem Ende zu! Die letzten Buchungen sind erledigt, das Auto gebucht. Leider ist momentan der Yen recht stark und der Wechselkurs wird wohl unter 100 Yen pro Euro bleiben.
Unsere Tour steht soweit fest, in knapp 2 Wochen ist es soweit!
Liebe Schwester, viel Spaß derweil mit unseren Katzen und den Pflanzen, fühl dich ganz wie zu Hause!
Wenn wir in Narita gelandet sind, werden wir direkt über Tokyo nach Kyoto fahren, wo wir unser Appartment für eine Woche beziehen werden. Von dort planen wir Touren in und um Kyoto herum. Koke-dera ist auch gebongt. Wir haben unsere Bestätigung bekommen. Die Briefmarken waren also noch gültig...

Montag, 30. April 2012

It's a very long way to Koke-dera

Nachdem wir hin und her überlegt hatten, ob sich der Aufwand einer schriftlichen Anmeldung und die Kosten eines Besuchs im Saihō-ji im Südwesten Kyotos wirklich lohnen, gaben wir uns einen Ruck und beschlossen, diese kleine Mühe nicht zu scheuen. Schließlich werden wir ein wenig Zeit in Kyoto haben und wahrscheinlich auch froh sein, mal einen Tempel besuchen zu können, der nicht völlig überfüllt ist. 

Der Saihō-ji ist vor allem für den von Musō Kokushi im 14. Jahrhundert angelegten herzförmigen Garten und die zahllosen Moosarten, die diesen Garten bedecken, bekannt und wird auch Koke-dera bzw. Moss temple genannt. Der hohe Eintrittspreis (3,000 Yen pro Person), der zudem an eine schriftliche Anmeldung gebunden ist, garantiert laut einschlägiger Reiseführer (Lonely Planet, the Rough Guide etc.) einen Besuch in einem Tempel abseits großer Touristenströme. Das hört sich doch gut an - wir lieben Moos in allen Farbnuancen! 

Gesagt, getan - die schriftliche Anmeldung mit den erforderlichen Daten (Name, Alter, Beruf, Wunschdatum, Alternativdatum) war schnell geschrieben, eine Postkarte mit unserer Adresse versehen, nun fehlte nur noch der internationale Antwortschein. 

Der erste Versuch, bei der Post in unserer Nähe einen solchen zu erstehen, war nicht gerade von Erfolg gekrönt: der Mann hinter dem Schalter wusste gar nicht, was wir wollten und behauptete, nie etwas davon gehört zu haben. Am nächsten Tag starteten wir in der Hauptfiliale der Deutschen Post der Landeshauptstadt von NRW einen neuen Versuch: dort wurde uns mitgeteilt, dass man den internationalen Antwortschein nur noch im Onlineshop der Deutschen Post erhält. Aha, dann hätten wir uns die Rennerei ja eigentlich sparen können - warum haben wir nicht gleich dort geschaut?

Wieder zu Hause suchten wir also im Onlineshop der Deutschen Post nach dem internationalen Antwortschein. Und siehe da, wir fanden ihn! Wir waren FAST an unserem Ziel! Gut gelaunt schoben wir den Antwortschein in den Warenkorb und stellten fest, dass zu den 2 €, die er kosten sollte, 1,95 € Versandkosten hinzuaddiert wurden. So waren wir also bei 3,95 €. Sonderlich nett fanden wir es nicht, aber um endlich unsere Anmeldung schicken zu können, hätten wir das durchaus gezahlt. 

Also klickten wir auf den Button: "Zur Kasse gehen".
Was passiert?

Sonntag, 22. April 2012

Netsuke, Geister und Dämonen

Ich muss schon sagen, ich mag die japanischen Märchen ja sehr, auch die ungewöhnlichen Geister, Fabelwesen und Monster!
Wir hatten mal vor dem Schlafengehen das Ritual eingeführt, dass meine Frau mir alte japanische Märchen nacherzählt hat! (Naja, alle habe ich nicht immer bis zum Schluss mitbekommen, da ich vorher eingeschlafen bin, aber faszinierend waren sie alle!)

Wie verkapp(a)t sind die japanischen übernatürlichen Wesen denn?
Regenschirme (Karakasa), Sake saufende Dachse mit so dicken Eiern, dass diese schon auf dem Boden schleifen...

Sonntag, 1. April 2012

Kein Ort der Ruhe

Als wir das erste Mal in Japan waren, war mir noch etwas unwohl, da ich mir dachte, dass die integrierte Dusche doch bestimmt nicht so hygienisch wäre, mir den Hintern sandstrahlen würde und ich die Farbe eines gekochten Hummers oder eines Onsen-Affen bekommen würde. Der Föhn (wir sind ja im Land der Vulkane) und die Onsen, die für Gaijin ja Super-Atsui sind, könnten ein Branding-Haar-Entferner sein! Äußerst skeptisch näherte ich mich dem Unbekannten.

An der Wand ist ein Kommunikationsinterface mit unbekannten Zeichen und Symbolen. Als ich mich weiter nähere, höre ich ein Geräusch. Es hört sich an wie ein rauschender Bach. Ist es seine Art, Verbindung mit mir aufzunehmen, denn man hörte ja so einiges von den High-Tech-Keramiken?



Die Rede ist von einer japanischen Toilette (Western Style).

Mittwoch, 28. März 2012

+++ A.M.S.T. 1203/02 +++ Nur noch 60 cm Kühlwasser in Reaktor 2 +++

In Reaktor 2 des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi befinden sich laut Tepco, nach einer endoskopischen Untersuchung, nur noch 60 cm Kühlwasser!

Hier einige Links:

Samstag, 24. März 2012

+++ A.M.S.T. 1203/01 +++

Heute möchte ich mal den "Aktuellen Modorimasu Short Ticker" (A.M.S.T.) zum Leben erwecken. Dies sind Nachrichten, die ich aus dem "WWW" fische, die sich mit Japan beschäftigen.
Interessante oder uninteressante (subjektiv) aktuelle Begebenheiten, die sich in/um Japan ereignen. Ich werde auch persönlich nicht weiter darauf eingehen. Jedoch finde ich diese Nachrichten erwähnenswert, ohne dass ihr alle japanischen Nachrichtenmagazine (die man als "Gaijin"lesen kann) durchkämmen müsst.
Nachrichten zum selber lesen!

Donnerstag, 22. März 2012

Mount Aso – Reisebericht 2010

In Aso (Kyūshū) gibt es den größten Caldera-Vulkan der Welt. Dort wollten wir 2010 hin.
Der Vulkan hat eine Ausdehnung von 25 km in Nord-Süd Richtung und 18 km in Ost-West Richtung.
Eigentlich sind es ja 5 Vulkane. Taka-dake 1.592 m, Naka-dake 1.506 m, Neko-dake 1.433 m,
Kishima-dake 1.362 m sowie Eboshi-dake 1.337 m.
Der Vulkan gehört zur Kategorie "Supervulkane"

Dienstag, 13. März 2012

Die Rituale der Zugführer

Zug fahren in Japan macht ja wirklich Spaß: Sauber, puenktlich, freundliche Zugbegleiter und schoene Zuege mit Teppich oder sogar Parkett und Holzvertaefellung.
Wenn man die Zugfuehrer beobachtet, faellt einem nicht nur auf, dass sie immer korrekt gekleidet sind, mit Muetze und weißen Handschuhen, sondern auch irgendwelche komischen Gesten ausueben und mit sich selbst sprechen. Dies wirkt anfangs sehr befremdlich.
Bei weiteren Beobachtungen koennte man meinen, sie wuerden mit Personen ausserhalb des Zuges schimpfen, oder mit dem Fahrplan reden, der vor ihnen haengt. Wenn man das so sieht, bekommt man fast Angst und fragt sich, ob man sie in eine weiße Jacke stecken sollte, die man hinten zu binden kann - aber man ist ja selbst im Zug, das waere also keine so gute Idee...

Samstag, 10. März 2012

Tsukiji 築地市場

Eigentlich haette man den Blog erst kurz vor dem Flug im Sommer 2012 eroeffnen sollen! Nun sitzt man hier, schaut immer wieder in das - oder der Blog (richtig ist eigentlich "das", glaube ich, aber mittlerweile hat sich "der" eingenistet. Für die Ohren finde ich "der" angenehmer). Da wir jetzt nicht in Japan sind und die Themen einem nicht zufliegen, aber ich es dennoch doof finde, hier alles bis zum Sommer brach liegen zu lassen, schaut man sich seine alten Bilder an um zu schauen, wo man war und was koennten wir dieses Jahr machen? Welche Orte kennen wir noch nicht? Was koennte uns reizen noch zu sehen? Wie kriegen wir es zeitlich hin? Koennte dass irgendwen interessieren, was wir schon gesehen haben? – Gibt es dazu eine Geschichte, die man erzaehlen koennte?
Boahh, es sind noch Mooonate und es sollte ein kuenftiger Reiseblog werden! – Im Moment ist es eher ein "Es war einmal 2010 eine Reise, von der ich erzaehle, aber eigentlich wollte ich von einer Reise erzaehlen, die wir im Sommer 2012 erst starten, d.h. wir werden noch Mooonate hier in Deutschland sitzen, aber die Zeit überbruecken muessen, damit nicht alle denken, dort wuerde nichts passieren, also brauche ich auch nicht mehr darauf zu schauen – weder heute noch spaeter"
Wenn wir erst mal da sind, sieht die Sache ja anders aus! Ich schweife mal wieder ab und verliere mich in den unendlichen Weiten  meiner Gedanken, die nie zuvor ein Mensch ges... Los Scotty!
Du, sagen sollen was du wolltest, - jetzt! Argh, sollte weniger TV schauen, Yoda!

Aber jetzt zum heutigen Thema!

Wer kennt ihn nicht, den größten Fischmarkt der Welt? 築地市場
Tsukiji im namensgebenden Stadtviertel des Tokioter Stadtbezirks Chūō.
Im Jahre 1935 erfolgte der Umzug von Nihonbashi nach Tsukiji, wobei die Gebaeude im deutschen Stil der "Neuen Sachlichkeit" erbaut wurde.

Donnerstag, 8. März 2012

Flugverbindung Düsseldorf-Narita – eine ENTE



Am 17.10.2011 freuten wir uns sehr über die Nachricht, dass Lufthansa ab Sommer 2012 Direktflüge zwischen Düsseldorf und Tokyo einrichten wird. Diese Nachricht wurde auf der Website von Japanmarkt veröffentlicht und auch in den Reisebüros, die auf Japan spezialisiert sind, entsprechend vermarktet. Im Januar wurden sogar Flugtickets zu Jubiläumspreisen angeboten.

Sonntag, 4. März 2012

Kindheitserinnerungen

Wenn man in zwei Kulturen aufwächst, scheinen die frühesten Erinnerungen aus dem ersten Bezugsland besonders weit entfernt und rätselhaft zu sein. Oft habe ich verschwommene Erinnerungen an Bilder, Farben, Klänge und Gerüche, die wie aus einer anderen Welt stammen. Erinnerungen sind ja meist an mehrere Sinne gebunden. Besonders intensiv scheinen mir jedoch vor allem Erinnerungen olfaktorischer Art zu sein, lassen sie doch völlig unerwartet ganze vergangene Welten wieder auferstehen, die man verloren glaubte.