Modorimasu

Modorimasu – Blog zur Japanreise im Sommer 2012, 2019 und Un-/Interessantes in und rund um Japan

Samstag, 14. Juli 2012

Licht und Schatten

Als Samohts Rucksack nicht in Narita ankam, waren wir zu aufgeregt, um groß darüber nachzudenken.
Im Nachhinein war ich jedoch ziemlich beeindruckt, wie man in Narita damit umging, dass ein Gepäckstück fehlte. Mir ist so etwas schon einmal passiert, als ich von Rom nach Hause kam. Ich war offensichtlich der einzige Mensch, der seinen Koffer nicht wiederfand. Außer mir war nichts und niemand mehr da, weder ein Mensch noch ein Gepäckstück. Ich musste erst einmal herausfinden, wo man überhaupt hingeht, um eine Suchanzeige aufzugeben. Zwar wurde mir der Koffer am folgenden Tag zugestellt, aber zunächst wurde ich mit meinem Problem schon allein gelassen.


 

Ganz anders in Narita. Mal abgesehen davon, dass einige verwaiste Gepäckstücke auf dem Band herumkreisten, waren direkt zwei Menschen bei uns, die uns fragten, ob wir etwas vermissten. Als wir bejahten, riefen sie sofort irgendwo an und baten uns, zum Schalter von ANA weiterzugehen. Dort wurden wir sofort in Empfang genommen und eine Dame nahm alle nötigen Daten für die Suchanzeige auf. Sie versprachen uns, am folgenden Tag bei unserem Wirt anzurufen, was sie auch pünktlich taten. Dann begleitete uns eine Stewardess mit der Suchanzeige zum Zoll und verabschiedete sich mit einer Entschuldigung.

Gestern riefen sie bei unserem Wirt an und sagten, der Rucksack würde uns heute Vormittag zugestellt. Wir haben für die gesamte Zeit in Kyoto keine festen Termine, nur für Samstag, 14.07., 10 Uhr im Kokedera!!! Es hatte nämlich geklappt mit unserer Postkarte und den Briefmarken. Nach diesen Schwierigkeiten waren wir auch nicht mehr bereit, wegen des Rucksacks auf diesen Termin zu verzichten.

Also fuhren wir heute Morgen dorthin und wären fast zu spät gekommen, weil wir zunächst in den falschen Bus Nr. 73 (nicht Kyoto Bus) eingestiegen sind. Wir mussten zu einer anderen Haltestelle gehen und auf den nächsten, richtigen Bus Nr. 73 (Kyoto Bus) warten. Von Gojo-dori braucht der Bus eine Dreiviertelstunde bis zum Saiho-ji




Gott sei Dank waren wir nicht die einzigen fast verspäteten Besucher. Als wir ankamen, sangen die Mönche bereits ihr Sutren und unzählige Besucher wohnten dem bei. Danach wurden wir aufgefordert, unsere Wünsche mit Tusche und Pinsel auf ein Stück Holz zu schreiben und zu beten. Danach konnten wir uns frei im wunderschönen Moosgarten umschauen.







Nach diesem Besuch fuhren wir auf dem kürzesten Weg wieder nach Hause, um zu schauen, ob es Nachricht bzgl. unseres Gepäckstücks gab. Ja, wir fanden tatsächlich eine Benachrichtigung von Kuroneko Yamato Transport mit der Handynummer des Zustellers. Wir riefen ihn um 14:30 Uhr an und er versprach uns, noch einmal zwischen 15:30 Uhr und 16:30 Uhr vorbeizukommen. Um 15:50 Uhr kam er und brachte uns den Rucksack, der in einer riesigen Tüte verpackt war. Dieser Anblick war Samohts heutiges 16 Uhr-Foto. Wir hoffen, demnächst etwas Schöneres um 16 Uhr zu sehen!

Als wir den Rucksack von der riesigen Tüte befreiten, sahen wir noch weniger Erfreuliches. Aber davon wird Samoht berichten. Wir wollen nämlich noch etwas vom Tag haben. Auch wenn es nicht schön ist, dass der Rucksack zerstört und die „Airline“ laut Schadensbericht nicht „liable“ für den Schaden ist, so überwiegt doch der positive Eindruck darüber, wie freundlich, zuverlässig und schnell man solche Probleme hier auch an einem Samstag Nachmittag löst.

Es regnet gerade nicht – wir gehen noch einmal hinaus! Bis später!

Das waren Gedanken des Tages von Zanzi.

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