Nach
unserer Irrfahrt mit dem Ziel Tateshina, wo wir jedoch am Ende in die
entgegengesetzte Richtung gefahren und schließlich in Takato gelandet waren, nahmen wir uns ganz fest vor, diesmal - koste es was es wolle - nach Tateshina zu fahren und uns
nicht mehr in Chino zu verfransen. Und tatsächlich gelang es uns, die richtige Auffahrt
zur Venusline zu finden. Als wir den Tunnel hinter uns hatten, tat sich trotz
des trüben Wetters eine wunderbare Landschaft auf und wir fuhren und erfreuten
uns der Schönheit der Landschaft, bis ich merkte, dass ich genau die Karten
vergessen hatte, die wir benötigten, um zum Ryusen-no-taki, dem Wasserfall, zu gelangen, den Samoht
unbedingt finden wollte. Wir waren jedoch bereits zu weit von unserer
Unterkunft entfernt, als dass wir hätten umkehren können… Na das fängt ja
wieder hervorragend an – wieder eine Irrfahrt durch die Alpen und keiner weiß
wo wir ankommen…!?
Nachdem wir von der Venusline auf die Märchenline gefahren waren, fuhren wir schließlich an mehreren
Parkplätzen mitten in den Bergen vorbei. Auf den Schildern stand, dass wir uns mittlerweile in Tateshina befanden, aber da ich die wichtigste Karte vergessen hatte, wussten wir wieder einmal nicht, wo wir genau in Tateshina waren, geschweige denn, wo Ryusen-no-taki sein könnte. Samoht warf mir - verständlicherweise - einen bösen Blick zu und ich kramte schuldbewusst in den vielen Karten, die uns in dieser Situation allerdings nicht weiterhalfen. Am nächsten großen Parkplatz in den Bergen hielten wir schließlich an und beschlossen in Ermangelung von Alternativen, uns einfach in den Wald zu schlagen. Und siehe da - ein Wegweiser, der zu einem Wasserfall führte!
Es bedurfte nur weniger Schritte von der Straße Wald einwärts, um sich plötzlich in einer verwunschenen, ja fast unheimlichen, urwaldartigen Welt wiederzufinden, die man von der Straße niemals erahnt hätte. Der Wald, in dem wir uns befanden, war düster, feucht, dunkelgrün, voller uralter, verbogener Bäume und voller Moose.