Modorimasu

Modorimasu – Blog zur Japanreise im Sommer 2012, 2019 und Un-/Interessantes in und rund um Japan

Dienstag, 13. März 2012

Die Rituale der Zugführer

Zug fahren in Japan macht ja wirklich Spaß: Sauber, puenktlich, freundliche Zugbegleiter und schoene Zuege mit Teppich oder sogar Parkett und Holzvertaefellung.
Wenn man die Zugfuehrer beobachtet, faellt einem nicht nur auf, dass sie immer korrekt gekleidet sind, mit Muetze und weißen Handschuhen, sondern auch irgendwelche komischen Gesten ausueben und mit sich selbst sprechen. Dies wirkt anfangs sehr befremdlich.
Bei weiteren Beobachtungen koennte man meinen, sie wuerden mit Personen ausserhalb des Zuges schimpfen, oder mit dem Fahrplan reden, der vor ihnen haengt. Wenn man das so sieht, bekommt man fast Angst und fragt sich, ob man sie in eine weiße Jacke stecken sollte, die man hinten zu binden kann - aber man ist ja selbst im Zug, das waere also keine so gute Idee...

 
Doch bei genaueren Hinschauen sind es wohl gewisse Rituale, die immer wiederholt werden. Bei Leuchtsignalen, Weichen, oder bestimmten Wegpunkten.
Diese Gesten scheinen wohl der Konzentration zu dienen und dadurch verfaellt man nicht so leicht in einen Trott, der schnell eintreten kann, wenn man eine Strecke oefter faehrt, oder die Strecke monoton fuer den Fahrer ist.
Ausserdem kann man sich besser an bestimmte Wegpunkte erinnern. 
Dadurch verhindert man unbewusste Automatismen, nach denem man sich haeufig selbst Fragen stellt wie: War die Ampel eigentlich rot, als ich gerade über die Kreuzung gefahren bin? Aehmmm?
Auch bei Busfahrern in laendlichen Gebieten haben wir es beobachtet. Nach links gezeigt (mit der Hand) eine kurze Auf-Abbewegung gemacht und nach vorne ausgerichtet. Dann nach rechts das gleiche Spiel, und dann noch mal nach vorne - soll heissen: links frei, rechts frei, vorne frei – los gehts, brumm, brumm!
Oder wisst ihr, wofür die Gesten sind?

So sieht es im Zug aus! 




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